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*seufz* Rabi all das ist jetzt auch schon möglich. Und nur weil wir ein viel ausformulierteres Gesetz haben, ist es nicht rechtssicherer. Je mehr etwas ausformuliert ist, desto mehr Lücken hat es. Wenn man versucht alles auszuformulieren, wird man irgend einen Fitzel vergessen und den findet jemand. So wars doch immer. Und nochmal: der Begriff "Stadtgeschäfte" kann definiert werden, in einer Anweisung die nur für die BMs gilt, so wie es solche Anweisungen nur für Gendas oder nur für die Armee gibt. Es ist der gleiche Ablauf.
*seufz* Wieso definiert Ihr ihn dann nicht hier und erstellt lieber eine weiter Anordnung? Ist es so schwer sich einzugestehen das man Fehler macht?
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Aus eigener Erfahrung würde ich sagen: es ist ein stinklangweiliger Job. Man verdient gut, aber nach einiger Zeit merkt man, dass Taler nicht alles sind. Man kann nicht reisen, wochenlang, monatelang. Nichtmal spontan einen Freund ins Nachbardorf bringen. Man darf kaum was trinken, man kann sein Handwerk nicht ausüben und somit auch nichts verkaufen. Die Boni wurden eingeführt um einen Anreiz zu schaffen, dass die Gendas ihre Berichte zügig abgaben, wenn überhaupt. Ich weiss nicht wie es heute läuft, aber es war mal sehr lückenhaft und schlampig.
Eine andere Formulierung des Gesetzes ändert nun erstmal nix am Verdienst der Gendas. Das wäre ein neues Thema und da wären die Wirtschaftler wohl eher die Ansprechpartner. Ich habe keine Ahnung was wir uns leisten können oder wieviel die Gendas tatsächlich verdienen. Die könnte man ebenfalls fragen, wenn das Thema eröffnet werden sollte.
Ich finde es schade das selbst Ratsmitglieder soweit gehen zusagen das die Gendamerie ein langweiliger Job ist, nicht dass es schon schlimm genug wäre das man finanzielle Anreize braucht um von manchen Amtsträgern zu erwarten das Sie ihren Job ordnungsgemäß erledigen. Im Weiteren ist es betrüblich zu sehen das neben dem fehlenden begrifflichen Unterschied zwischen Gendamerie und Bürgerwehr auch das rechtliche Verständnis abgekommen ist davon das eine Beschäftigung unter dem Mindestlohn moralisch schon sehr verwerflich ist, da wird es auch nicht besser wenn es im Gesetz steht.
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Nein eben das ist falsch. Vertraut doch unserer Justiz. Ich habe noch nie einen STA oder Richter erlebt, der sein Amt missbraucht. Es gab gute und weniger gute Justizler, so wie es auch gute und weniger gute Wirtschaftler oder Regenten gab. Aber die sind bisher immer nach ein paar Prozessen aufgefallen und hatten ihre Ämter nicht lange. Sollte tatsächlich mal ein Richter durchdrehen, gibts immer noch die Möglichkeit der Berufung, den Richter selber anzuzeigen (Amtsmissbrauch), dem Regenten die Bude einzurennen.
Etwas Tür und Tor zu öffnen unter der Begründung man kann ja dann immer noch X, Y oder Z machen ist schon sehr interessant. Bitte verzeiht aber derzeit habe ich wenig Vertrauen in die württembergische Justiz, dazu hörte ich zu viele Sachen die sich mit meinem Verständnis von recht und Ordnung nicht vereinbaren lassen.
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Es ist nicht freizügig! Es lässts einen Ermessensspielraum. Den lässt übrigens auch das aktuelle Gesetz. Und es würde den Richtervertrag niemals ausser Kraft setzen. Auch nicht das RJG oder die Reichsstaatsanwaltschaft oder das Reichskammergericht. Schaut euch mal das Augsburger Gesetzbuch an oder das Östereichische. Das sind Wälzer, dreimal so lang als ein Badisches oder Württembergisches, aber kein bisschen rechtssicherer.
Ermessenspielraum hat ein Richter immer, dazu braucht er kein schlankes Gesetzbuch. Hier scheinen andere Interesse vorzustehen aber nicht Ermessensspielraum zu schaffen. Wir brauchen keine Wälzer in Württemberg, wir brauchen aber auch kein Gesetz das wertloser als das Pergament ist auf dem es geschrieben wird.
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Doch, auf die Idee ist man in der Steiermark gekommen. Ich weiss nicht ob da die anständigeren Menschen leben, oder die Dümmeren, die Vertrauensseeligeren. Ich habe jedenfalls von keiner Massenflucht wegen tyrannischer Richter und Regenten gehört.
Gestern war es Frankreich, heute ist es die Steiermark, was ist es denn morgen? Welchem Ideal was an einem Ort funktioniert wollen wir Morgen hinterher jagen? Dort funktioniert es weil es eine dauerhafte Wahlliste gibt die, wie ich annehme, Ihre Mitglieder sehr wohl vorsortiert und nicht Hinz oder Kunz beruft auf die Liste.
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Ich habe immer ein Problem wenn Argumente kommen wie "das Volk will" oder "das Volk will nicht" oder "man sagt". Solange das Volk nicht den Mund aufmacht sollte jeder seine Meinung vertreten, finde ich. Das Volk mit einzubeziehen, obwohl es garnichts sagt, ist müssig. Ich höre nichts vom Grossteil der Bevölkerung, ich bin mir auch nicht sicher, ob es nostalgisch ist. Wir schreiben nunmal das Jahr 1468 und nicht 2020. Also was ist die Interessensgemeinschaft und wo ist die und was will die?
Wenn Ihr wahrlich am Jahre 1468 festhalten würdet dann würde ich schon mal meine Ersparnisse zücken denn die nächsten Urteile oder Stimmen könnten teuer werden. Gerne können wir uns an dem Jahre orientieren und es ausleben aber dann sollten manche Vorkoster einstellen, wenn noch nicht geschehen. Aber vielleicht solltet Ihr auch mal daran denken das es sich hier darum handelt das wir eine Zeit zum leben erwecken unter dem Deckmantel das alle daran Freude haben und nicht nur eine kleine Clique. Es ist auch sehr erfreulich zu lesen das man nichts davon hält die Belange der Bürgerschaft zu respektieren, oder sie zumindest danach zu fragen. Keine Ahnung warum ein Dino von Araja durch die Lande tingelt und die neue einfache Rechtsprechung darnieder betet und sich für den Erlöser der armen geplagten Leute hält, selbst aber seltenst im Stande ist auch nur eine Meinung eines anderen anzunehmen oder geschweige denn zu verstehen. Aber gern könnt ihr mir aufzeigen wo die große Unterstützerschaft eures Gesetzbuches ist, denn auch die habe ich hier noch nicht vernehmen können.
Ein Gesetz, oder ein Gesetzbuch oder ein Dekret sind Dinge welche nicht nach Mundart oder zum Verständnis der niederen geschrieben sind. Diese Dinge waren schon immer schön ausgeschmückt und mit hohen Worten besetzt, nicht umsonst sind Prinzipien und Arbeitsgrundsätze im lateinischen so geläufig. Damit es die Bürger verstanden wurden Ihnen bei entsprechenden Handlungen Gliedmaßen abgetrennt oder das Leben gleich vollends ausgehaucht. Man hat nicht mit den Worten das Gesetz verbreitet sondern mit den Taten. Aber wenn Ihr unbedingt im Mittelalter verweilen wollt dann freue ich mich auf die Prozesse vor dem Schultheißen der Stadt und den beiden Laienrichtern, die man nach Bedarf käuflich erwerben kann. Und wenn Ihr euch auch nur ein wenig mit dem Recht im Mittelalter beschäftigen würdet dann sehet selbst Ihr das man damals recht schnell aus kleinen Gesetzessammlungen riesige Bücher machte um die Lücken zu schließen und nicht um sie zu vergrößern. Denn nur einem hat der Allmächtige keine Grenzen gesetzt und das ist der Ideenreichtum seiner Schöpfungen.