Schloss zu Württemberg

Völlig aus den Gedanken gerissen, stach er sich in den Finger.
Au Verdammt.
Und dann noch unter den Fingernagel. Man, sowas hatte er früher bei den Franzosen als Folter angewendet. Wer war da....

Er blickte auf und sah und vor allem hörte er da jemanden im Raum.
Also wurde schnell aufgestanden, die Uniform geradegerückt und freundlich gelächelt.
Schmerz lässt sich eh am besten weglächeln.

Einen schönen guten Tag der Herr. Ich bin Junker Tirathka. Wie ich euch helfen kann weiß ich ja. Ihr wollt euch bewerben. Habt ihr denn noch Fragen, also bevor ich welche habe?

Uffe war verunsichert. Ein Soldat, der freundlich ist. Und auch noch zu mir., dachte er. Das ist ein Fingerzeig Gottes...
Er verbeugte sich leicht. Nein Herr, keine Fragen! erwiderte er.
Uffe stand jetzt wieder kerzengerade und reckte die Brust um besonders kräftig auszusehen.

Tirathka grinste etwas.

Nun denn, wie ich sehe, habt ihr bereits den Zettel mit den für uns erforderlichen Angaben ausgefüllt.

Er nahm sich den Zettel und überflog diesen schnell. Dabei bemerkte er aus den Augenwinkeln, dass der zukünftige Rekrut durchaus brauchbares Material war. Er schien nicht der schwächste zu sein.

Nun gut, hier scheinen erstmal alle nötigen Informationen drauf zu sein. Wir werden diese Informationen natürlich nochmal prüfen müssen. Und sollte alles so sein, wie es hier steht, wird sich die Tage ein Ausbilder bei euch melden. Dann erfahrt ihr wo und wann es mit der Ausbildung losgeht.

Er schaute sein Gegenüber nochmal an.

So, sind jetzt Fragen aufgekommen? Dann nur heraus damit.

Jawohl Herr! Ich frage: Erfordert meine Ausbildung einen Umzug meines Wohnsitzes von Reutlingen nach Stuttgart? Uffe war erstaunt über sich selbst. So etwas hatte er niemals vorher in Erwägung gezogen. Aber nun gut, dachte er, Opfer müsse immer gemacht werden, obwohl er die Großstadt Reutlingen mit seinen vielen Möglichkeiten sehr zu schätzen gelernt hatte...

Tirathka lächelte.

Nein nein mein Herr. Keine Sorge. Ihr könnte eure Ausbildung sowie den späteren Dienst im Dorf eurer Wahl ableisten. Auch ich hätte nie vor aus Esslingen wegzuziehen.

Wir haben in jeder Stadt Soldaten, so dass ihr immer gut betreut werdet, während der Ausbildung. Auch später könnt ihr euch völlig frei in der Grafschaft bewegen. Die Zeiten, in denen ein Soldat die Erlaubnis zum umziehen brauchte, sind vorbei. Lediglich informieren müsst ihr uns. Und Urlaub beantragen, wenn ihr die Grafschaft verlassen wollt, für eine Reise zum Beispiel.

Seid bedankt, sagte Uffe und innerlich fiel Ihm ein Stein vom Herzen. So verabschiede ich mich in freudiger Erwartung auf eine Nachricht meines Ausbilders. Er verneigte sich leicht und verließ den Raum.

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Minea von Drachenberg

Gräfin von Goldbach * Freifrau von Lauffen am Neckar * Ritter der Grafschaft Württemberg * Landgräfin von Bremen

Tirathka war etwas in Gedanken versunken. Er hatte neue Aufgaben bekommen, und musste diese erstmal alle unter einen Hut bringen. Da kam ihm die Unterbrechung gerade Recht. Er schaute auf und erkannte die Dame von dem Appell. Er meinte auch die vielleicht mal im Kriegslager gesehen zu haben.

Also stand er auf um Sie zu begrüßen.

Schönen guten Tag werte Dame, ich hoffe Ihr habt euch nicht verlaufen und seid aus demselben Grund hier, den ich vermute?

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Minea von Drachenberg

Gräfin von Goldbach * Freifrau von Lauffen am Neckar * Ritter der Grafschaft Württemberg * Landgräfin von Bremen

Er lächelte, während er sagte,

Nein, ich denke nicht, dass sich da was geändert hat. Einiges ändert sich, aber Formulare.... die bleiben. Und wo wir da gerade von reden, werfe ich mal einen Blick drauf.

Bevor er draufschaute blickte er nochmal die Dame an. Ach übrigens, verzeiht. Ich bin Rottmeister Tirathka. Und ihr seid... Er blickte auf den Zettel und musste dem kurzen Reflex zu salutieren wiederstehen.

ah, Minea von Drachenberg, Major a.D. Er blickte sie wieder an.
Ich bin sehr erfeut, dass ihr den Weg zurück zur Armee finden wollt. Ihr habt doch nicht etwa beim letzten Feldzug wieder Blut geleckt?