Betreff: Steuerschuld HildetrautGrüß dich Jan,
auch wenn du es nicht immer schaffst, meine Post auszuhängen, bitte ich dich heute wieder drum.
Ich bin ob der Entscheidung zu Hildetraut etwas verwundert.
Die Grafschaft möchte zum einen die Steuerschuld erlassen, zu dem die Verzugszinsen tragen und selbst Esslingen wird gebeten, von den Steuereinnahmen zurückzutreten?
Weil du davon ausgehst, dann wieder eine Bürgerin zu gewinnen, die künftig (wieder) ihre Steuern zahlt und nicht wieder ins Kloster verschwindet?
Das finde ich aber großzügig.
Ist dies nicht für künftige Fälle etwas gewagt?
Wie wäre es denn damit, die Zahlungen zu Stunden und eine Ratenzahlung zu vereinbaren?
Die werte Hildetraut kann doch nicht pleite sein, bloß weil sie im Kloster war.
Oder ist sie zwischenzeitlich ausgeraubt worden und sind Haus und Hof niedergebrannt?
Von einem persönlichen Schicksalsschlag, wie Gala es anspricht, ist nicht die Rede.
Zumindest nicht in dem vorliegenden Schriftverkehr.
Daher finde ich die von dir angegebene Begründung auch etwas dürftig.
Sollte es sich in dem vorliegenden Fall um einen solchen halten, hoffe ich doch, das dem Rat mehr Infos dazu bekannt sind.
Die Erklärung "sonst gehe ich wieder ins Kloster", kann meines Erachtens nach nicht ausreichend für einen Steuererlass sein.
Den tragen schließlich alle Bürger Württembergs.
Möglicherweise kann auch nur ein Teil erlassen werden, aber nicht alles?
Die Bereitschaft von Freunden und Bekannten, ihr da unter die Arme zu helfen, liegt ja offensichtlich vor.
Und wie ich vernehme sogar als Spende von Ratsmitgliedern.
In der Tat würde mit dieser Entscheidung jedem Klostergänger künftig eingeräumt werden, von allen Steuern befreit zu werden.
Dabei ist ein gewisser (Eigen-)Anteil ganz sicher tragbar.
Ich bitte dich und den Rat hier um eine sorgfältige Entscheidung.
Danke und Grüße
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