Traurig ist der Hinweis zur sauberen Trennung sicher nicht. Sondern für die Veröffentlichung erklärend, was der Rat beraten und abgestimmt hat. Traurig sind nur die neuerlichen Vorwürfe mir gegenüber, als hätte ich in der Abstimmung etwas anderes entscheiden lassen, als diskutiert wurde.
Denn spätestens
ab hier, wurde in der Diskussion zu den Ehrungen klar, dass Ehrungen und Adelungen zu trennen sind. Und in den Diskussionen zu den Ehrungen/Adelungen die bisher geschlossen geführt wurden, wurde das doch auch deutlich getrennt. Ich verstehe nicht, warum das hier nun unklar sein sollte. Ich habe noch Diskussionsbeiträge im Ohr ähnlich "Ehrungen sind Belohnungen, Adelungen sind Verpflichtungen".
Sollte nun das Thema Adelungen auch öffentlich diskutiert werden sollen, besprechen wir es eben. Und machen gern auch noch eine Abstimmung dazu. Ist ja nicht so, dass man das nicht tun könnte. Aber in der anderen Diskussion war das m.E. nicht enthalten. Sieht man auch daran, dass keiner auf die entscheidenen rechtlichen Aspekte einer Adelung eingegangen ist oder das Vasallensystem in der Diskussion aufgearbeitet wurde.
Ich gebe gern mal einen inhaltlichen Gedankenanstoß dazu:Die Entscheidung für eine Adelung trifft ausschließlich der Regent. Die Rechtsgrundlage ist das Adelsgesetz des DKR, also dem Württemberger Recht übergeordnet. Eine Beratung im Rat über Adelungen kann also nur ein Meinungsbild sein, Abstimmungen dazu sind sogar vollkommen überflüssig, sie wären nicht bindend. Das unterscheidet die Adelung von den Ehrungen, die der Rat gemeinsam entscheidet.
Und genau bei dieser Unterscheidung kommen sicher nicht alle Bürger mit. Sie trennen eben nicht, ob der Rat oder der Graf die Entscheidungen trifft.
Das Vasallensystem basiert aber auf einer festen Bindung zwischen Lehensherren und Vasall. Hier werden Treueschwüre geleistet und feste Verpflichtungen dem anderen gegenüber eingegangen, sowie besondere Rechte gewährt. Daher ist es zurecht eine persönliche Entscheidung des Regenten. In einer öffentlichen Diskussion wird aber vielleicht fälschlicherweise den interessierten Bürgern suggeriert, dass der Rat oder gar die Bürger direkten Einfluss auf diese Entscheidungen haben.
Ich glaube es würde dauerhaft in Rechtfertigungsorgien ausarten, wenn eine Entscheidung des Regenten nicht die öffentlich für jeden einsehbare Ratsmeinung trifft oder gar gegen die in die Diskussion eingeflossene Volkesmeinung spricht. Immer wieder müsste erklärt werden, dass es Adelungsrecht ein DKR-Recht ist, dass wir in Württemberg das gar nicht ändern können und auch, das eben ein Vasallenverhältnis eine ganz persönliche Angelegenheit ist.
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Imperialer Graf von Hohenlohe ~ Pfalzgraf von Nellenburg ~ Graf von Löwenstein