Schloss zu Württemberg

Siegbert tat wie ihm geheißen, trat in die Kleiderkammer und erblickte die Frau, die ihnen vorhin im Gang begegnet war. "Ach Ihr?" er schmunzelte "Dann habt Ihr Euch ja wirklich abgehetzt. Vielen Dank dafür. Ich bin Siegbert von Roda aus Zwiefalten" stellte er sich vor. Wieder in Haltung, wenn auch etwas vage, da ihm ihre Schulterstücke noch nichts sagten. "Mir wurde aufgetragen, 3 Stück Uniform in Empfang zu nehmen."

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Sie nickte. Dann ist wohl mein Auftrag Euch drei Satz Uniform zu geben. Denn ja, ich bin hier. Ich bin die stellvertretende Kammerwärtin. Als Ersatz für Rottenknecht Gung. kurz musterte sie ihn. Einzuschätzen welche Größe er brauchte war für sie schwer. Zwar war er kein Extrem, wie ein dicker Zwerg oder ein margerer Riese, aber sie hatte ja keinerlei Erfahrung. Trotzdem drehte sie sich zu den Regalen mit Kleidung. Er würde einfach eine Hose und ein Oberteil in die Hand gedrückt bekommen und er würde schauen können, ob ihm das passt. Grad wollte sie einfach in der Mitte hinaus eine Hose und ein Oberteil greifen, als ihr zum Glück noch auffiel, dass sie beim Frauenregal stand. Ein wenig auf die schmale Taille er Frau wurde ja auch hier geachtet. Der Herr war aber eindeutig keine Frau. Also bekam er eine Hose und ein Oberteil aus dem Männerregal auf den Tisch gelegt. Dort in der Ecke.. sie deutete auf die Ecke ... ist eine kleine Stellwand, dort könnt Ihr die Sachen anprobieren, Rekrut. Ansonsten könnt ihr diese auch einfach anhalten. meinte sie freundlich und lächelte ihm zu. Dabei hatte sie garnicht bemerkt, dass sie sich nicht vorgestellt hatte.

Er sah ihr zu, wie sie die Sachen zusammensuchte, wie sie von einer Regalreihe wegtrat und zu einer anderen. Dann drückte sie ihm eine Hose und ein Hemd in die Hand und der Faltener musterte diese etwas skeptisch, denn nach seiner Größe hatte sie gar nicht gefragt. Dennoch meinte er höflich "Vielen Dank, Frau stellvertretende Kammerwärtin" anders konnte er sie nicht nennen, da sie es leider unterlassen hatte ihm ihren Namen und Rang mitzuteilen. Er folgte mit dem Blick der Zeigerichtung ihrer Hand und nickte dann, als er die Stellwand sah. Er verschwand dahinter, legte seine derzeitigen zivilen Sachen ab und zog die gegebenen an. Wenig später trat er mit einem Schmunzeln hinter der Stellwand vor "Kompliment für Euer Auge, aber ganz perfekt ist es noch nicht." Das Hemd saß wie angegossen. Doch dann senkte er den Kopf und mann sah, dass die Hosenbeine etwas Hochwasser hatten.

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An die Ansprache könnte sie sich gewöhnen. Aber gerade als sie breit grinste fiel ihr auf, warum er sie wohl so ansprach. Ich bin Ilse. Ilse Stringuil. Und ich bin.. sie deutete auf ihre Schulter ... Waffenknecht.

Ein wenig unwohl fühlte sie sich ja, dass er sich da umzog. Am liebsten wäre sie aus dem Raum raus gegangen. Aber das wäre dann doch zu lächerlich. Also drehte sie sich nur weg, was auch lächerlich war, da sie durch die Stellwand eh nichts sah. Sie drehte sie erst als sie das Kompliment hörte und meinte schnippisch Die Erfahrung. Das es ihr erster Tag war wurde besser verschwiegen. Ihr Blick folgte seinem zu seinen Füßen. Die Strümpfe würden die restliche Haut bedecken, aber richtig sitzen würde das ganze nicht. Sie nickte und ging wieder zum Regel. Bei den Hosen standen zwei Nummern. Eine wohl für die Weite und eine für die Länge. Eine davon musste nun größer gewählt werden. Aber welche?

Ene, mene, miste... murmelte sie zuerst, doch wäre es wohl zu peinlich, wenn sie nun die falsche Hose rausgeben würde. Daher nahm sie eine aus dem selben Fach wie die angezogene heraus und eine aus dem darüber liegenden Fach und legte beide aufeinander. Die aus dem anderen Fach war ein Stückchen länger. Ein kurzer Blick wieder zu ihm und sie war sich sicher, dass die Länge noch immer nicht reicht. Also nahm die noch die Hose aus dem Fach noch weiter oben und legte diese auch noch auf den Tisch. Das würde hoffentlich passen. Sie nahm die letzte Hose und ging zu ihm. Die wirds sein. behauptete sie einfach mal optimistisch.

"Sehr erfreut" meinte er und überlegte, wass er im Handbuch zu den Rängen gelesen hatte. Wenn er sich recht erinnerte, war Waffenmeister noch ein Mannschaftsdiensgrad irgendwo in der Mitte. Das sie auf sein durchaus erst gemeintes Kompliment schnippisch reagierte, überging er mit einem kurzen Schmunzeln. Als sie wieder zwischen die Regale trat, dauerte es etwas länger als zuvor, dass sie mit einer Hose wieder zum Vorschein kam. Siegbert hofft, dass es nun die richtige Größe war. Er war kein sonderlich großer Fan von langen Anproben. Schon das rumstehen und ausmessen bei den Schneidern in Falten war im ein mehr notwendiges Übel. Er nahm die Hose und wandte sich dann wieder Richtung Wandschirm. Dabei meinte er über die Schulter hinweg "Gehört zu der Grundausrüstung eigentlich auch ein paar Stiefel?"

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Freut mich auch. sagte Ilse ehrlich. Einerseits war es natürlich toll einen neuen Kameraden zu haben, auf der anderen Seite auch mochte sie es durchaus nun nicht mehr die Rangniederste zu sein. Wieder drehte sie sich weg, als er verschwandt, aber natürlich hörte sie ihn noch. Er hatte natürlich recht. Ohja, ein paar Stiefel auch. Und Strümpfe, sogar eine Mütze, ein Umhang und ein Gürtel. Der Vorteil der zuletzt genannten Dinge war eindeutig, dass es sie nicht in so vielen größen gab. Aber die Stiefel gab es in wirklich vielen Größen. Ähm, Ihr kennt nicht zufälligerweise Eure Schuhgröße, Rekrut? fragte sie. Vielleicht würde ja eine genannte Zahl mit einer im Regal überein stimmen. Hoffentlich.

"Zufälligerweise schon" meinte er hinter dem Wandschirm, als der die neue Hose anprobierte "Stiefelgröße 43 bitte". Interessiert hörte er, dass auch ein Gürtel, Umhang und Mütze sogar Strümpfe dazu gehörte. Die Hode paßte nun wie angegossen und in Hemd und Hose trat er, seine eigenen Kleidungsstücke unter den Arm geklemmt, nun hinter dem Schrim vor. "Paßt, wackelt und hat Luft..." Er schmunzelte und trat zurück an den Ausgabetisch, wo er seine Sachen kurz ablegte, da er ja noch mehr Exemplare in Empfang nehmen mußte zuzüglich der genannten Beigaben. "Seid Ihr schon lange hier?"

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Es gab tatsächlich eine 43. Und es konnte auch durchaus sein, dass das wirklich die Größe des Mannes war. Vermutlich sogar, sachte sie sich und stellte jene auf den Tisch. Auch die Strumpfe, eher die größeren, hatte sie hingelegt, sowie einen langen Gürtel, die Mütze und einen großen Umhang. Als die hörte, dass nun wohl alles passte machte sie zwei weitere Stapel bereit.

Also. Drei Satz Uniform. Möglichst nur die abgetragene Uniform auf dem Übungsplatz und bei körperlichen Ertüchtigungen tragen. Die, die Ihr da tragt, das ist die für den Sommer. Also allgemein für die warme Jaheszeit. Die andere hier auf dem Tisch, die ist noch für wenns kalt ist. Ansonsten hate Gung hier irgendwo noch so ne Creme für die Stiefel... Das wusste sie zumindestens von dem Tag, wo sie selbst ihre Sachen bekommen hatte. Während sie so suchte antwortete sie: Also meine Grundausbildung hier bei der Armee hab ich erst Anfang des Jahres machen dürfen. Bei Major Ragnagor, ein beängstigender Kerl. Aber das liegt in der Familie. Und hier in der Kleiderkammer arbeite ich seit..ähm.. letzter Woche quasi. Bislang konnte ich erfolgreich eine Offiziersuniform reinigen und einen Knopf schon fünf mal falsch annähen. Aber ich bin optimistisch, dass das doch noch irgendwann klappt.

Die Creme war gefunden und wurde einfach auf den Stapel mit den Sachen drauf gelegt. So, mehr bekommt Ihr erstmal nicht. Bei höherem Rang ist es möglich Schild, Schwert oder gar einen Karren zu bekommen. Schild und Schwert sind in der Waffenkammer nebenan. Also bleibt mir nicht anderes als Euch viel Erfolg bei der Grundausbildung zu wünschen und zu hoffen, dass ich mal mit Euch auf den Übungsplatz kann. Major Celestria meint, dass man dann sogar die hohe Mauer hinbekommen würde. So als Gruppe eben.

Beängstigen fand er den Major nun nicht...gebührend respekteinflößend vielleicht. Aber er nichte bei ihrer Erzählung zu ihrer Grundausbildung. "Ich kenne seine Familie nicht" meinte er. "Oh ein Knopf...." meinte er dann weiter zu ihrer Aufgabe in der Kleiderkammer "...fünfmal angenäht." Er lachte kurz und wohlklingend. "Laßt mich raten, im Leben vor der Armee ward Ihr schon mal keine Schneiderin"

Als sie den Stapel mit der Creme kompletiert hatte, klemmte er sich das ganz Bündel unter den Arm und hoffte auf dem Weg zum Quartier nicht zu verlieren. "Gut, ich versuche mich an Eure Hinweise zum Tragen der einzelnen Uniformen zu halten und ob wir uns auf dem Übungsplatz treffen, kann ich nicht versprechen. Das hängt vom Major und dessen Lehrplan ab und von dem seines Hilfsausbilders Rottenknecht von Ibelin. Sollte es dennoch klappen, freue ich mich schon drauf. Bis dahin einen angenehmen restlichen Abend." Er nickte ihr kurz zu. Zu mehr war er vollbepackt nich in der Lage. Dann wande er sich um und verließ die Kammer Richtung Unterkünfte.

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Mittlerweile konnte Ilse Knöpfe annähen. Recht gut sogar. Sie hatte nach der Uniform von Celestria jede der im Lager liegenden Uniformen genau angeschaut. Und war der Knopf nur ein wenig so, wie er nicht sein sollte, dann hatte sie ihn abgetrennt und wieder dran genäht immer und immer wieder. Als die damit fertig war hatte sie sogar angefangen wahllos Knöpfe auf ein Reststück Stoff. Übung machte eben doch den Meister. Apropos Meister: Gung hatte sie leider noch immer nicht gemeldet. So langsam began Ilse zu glauben, dass es ihr vielleicht wirklich sehr schlecht ging. Es könnte sein, dass sie eine Krankheit bekommen hatte und nun lange Zeit zum genesen brauchte. Sie nahm sich vor für Gung zu beten. Aber nicht hier. Hier wurde gearbeitet.