Die Aufwertung des Lehens wurde am 31.10.1467 durch Regent Jussi vorgenommen. Hier die Laudatio aus der feierlichen Zeremonie.
Jussi hat geschrieben:
Nun war es am Grafen das Wort zu ergreifen, was Jussi auch sogleich tat. Anettchen de Chevalliere vor sich, begann er zu ihr und den anwesenden Gästen zu sprechen.
"Anettchen, wir kennen uns nun schon viele Jahre und mir sei verziehen, wenn ich in das kameratschafliche du übergehe und die Förmlichkeiten bei der Anrede beiseite lasse. Seit ich denken kann, bist Angehörige der Württemberger Armee und zudem Bannerführerin. Wir haben bereits Seite an Seite mit der Armee im Feld gestanden gegen unsere Feinde, als ich noch Soldat war. Und wir haben zusammen Württemberg im inneren gesichert, von zwielichtigen Gestalten und Verbrechern befreit. Und fast immer, wenn ich im Schloss in meinem Amtszimmer sitze, stehst du mit dem Banner "Wacht am Neckar" vor den Toren von Stuttgart oder mal eine Tagesreise entfernt. Deine zuverlässige Arbeit, ein beständiger Dienst in der Armee und die dir übertragena Aufgabe, machen Württemberg sicher. Und nicht nur ich kann das spüren, sondern im Grunde auch jede und jeder der hier lebenden Menschen. Denn wenn alles in Ordnung ist, wir in Ruhe unserem Tagwerk nachgehen und des Nachts behütet schlafen können, dann auch und insbesondere wegen deineer Dienstbeflissenheit." Jussi machte eine Pause und schaute in die Runde der Anwesenden. Da standen noch mehr Soldaten, die Armeeführerin und der stellvertretende Armeeführer. Und auch an sie gerichtet, fuhr er in seinen Ausführungen fort.
"Die Württemberger Armee ist voller Entusiasten, die ihr Leben für unsere Sicherheit aufs Spiel setzen, die dafür ihre eigenen Ziele im Leben zurück stecken, um den Dienst an der Allegemeinheit zu leisten. Denn das ist vielleicht nicht jedem klar: Ein Soldat ist ständig und überall gebunden, gebunden an seinen Eid und die Notwendigkeit der Einschränkung persönlicher Freiheiten. Mal eben die Familie anderswo zu besuchen, oder gar ferne Länder zu bereisen, ist fast unmöglich. Soldaten stehen immer bereit, oftmals sogar tagsüber in Alarmbereitschaft und wenn überhaupt, dann nur in der Lage, stundenweisem Tagwerk nachzughen. Sie werden von einem Tag auf den anderen abkommandiert, müssen dahin ziehen, wo sie gerbraucht werden. Und das alles wird ihnen in aller Regel nicht extra gedankt, es wird als Selbstverständlichkeit betrachtet. Die Ehrung von Anettchen am heutigen Tage möchte ich daher auch als Dank an die Armee und ihre Soldaten verstanden wissen. Ich möchte Anettchen auch stellvertretend für sie ehren und meinen Dank allen Soldaten aussprechen, die uns nachts ruhig schlafen lassen!" Dem Regenten Württembergs war bewusst, dass er mit den letzten Tönen nicht wiel mehr als bloße Worte ausgesprochen hatte. Kein Soldat konnte sich dafür etwas kaufen. Dennoch war es Jussi wichtig auch einmal verallgemeinert den Dienst der Soldaten hervor zu heben, denn für ihn als ehemaligen Soldaten, der selbst diese Entbeerungen erlebte, war es ein Selbstverständnis, derart Leistungen auch anzuerkennen.
Wieder an Anettchen gewandt, kam er langsam zum Ende seiner Laudatio für die Bannerherrin. "Heute möchte ich dich erneut ehren, so wie bereits vor 5 Jahren die Erhebung in den Adelsstand durch meine Hand erfolgte. Denn damals wie heute habe ich allen Grund dafür. Sein vielen Jahren nimmst du die Entbeerungen deines Dienstes klaglos hin. Die Einschränkung nicht reisen zu können, die immer gleiche Arbeit, tagein und tagaus. Und der immer zuverlässige Wachdienst, egal an welcher Stelle unserer Provinz oder jenseits der Grenzen. Ich habe allergrößte Hochachtung davor und so ist es mir eine besondere Freude, dir heute dein Lehen der Herrschaft Schönaich zu einer Grafschaft aufzuwerten und dir zudem den Titel der Gräfin zuzusprechen, so du beides annehmen möchtest. Ich bin mir sicher, dass du dies nicht nur als Dank empfindest, sondern auch als Ansporn, künftig weiterhin so zuverlässig Dienst für unser aller Wohl zu leisten."
Den Blick danach zunächst wieder ins Rund der Anwesenden gerichtet, fanden seine Augen am Ende die der Hofrätin Esmarra, die nun fortfahren würde.
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Imperialer Graf von Hohenlohe ~ Pfalzgraf von Nellenburg ~ Graf von Löwenstein