Wenn ich eins habe als Regent, dann eine klare Linie. Man mag mir vieles vorwerfen können, aber nicht ein Fähnlein im Wind zu sein und heute so und morgen anders zu befinden. Und egal was ich anstelle, ich ernte sowieso Kritik dafür. Daran bin ich gewöhnt, das ist schon lange kein Problem mehr - auch hier nicht. Ich nehme also alle Einwände - die ich als Anerkennung für Mais' Arbeit werte, hier zur Kenntnis, bleibe aber dabei, wie ich entschieden habe. Ich habe zweimal den Fehler gemacht, als Regent meine Familienmitglieder zu Adeligen Württembergs zu machen, und auch das Thema Ratsabstimmung hat dort bereits seine Premiere gehabt, dennoch wurde mir auf übelste Weise Vetternwirtschaft vorgeworfen, auch mit Ratsentscheid im Rücken. Und das brauchte mich vor vielen Monaten zu einem Entschluss, wie meine Linie in solchen Fällen aussieht. Das mag nicht allen gefallen, und besonders nicht den Angehörigen meiner Familie, aber ich habe mich da abschließend festgelegt. Ich verstehe das Amt des Regenten auch in sofern neutral, dass man eigene, persönliche Wünsche nicht immer damit kombinieren kann. Und ich empfinde nichts schlimmer, als den Vorwurf, immer nur jene zu adeln, die einem nach dem Mund reden, die einem nahe stehen, die das richtige Parteibuch haben usw. Ich habe den persönlichen Anspruch, alles das beiseite zu wischen, dennoch wird es immer wieder ausgegraben und dem Regenten - egal wer es ist - vorgeworfen. Jene, die diese Rolle schon einmal verantwortet haben, wissen vielleicht was ich meine. Die Entscheidungen für die Adelungen, gehören zu den schwersten Entscheidungen, die ein Regent fällen kann.
Daher stehe ich auch - entgegen dem, was mein Schwiegersohn und persönlicher Vasall Dino in seinem Schreiben sagt - tatsächlich zu meinem Wort. Mein Wort ist, seit Beginn meiner Zuständigkeit für diese Entscheidung hier, dass ich Mais nicht erneut adeln werde. Es hat auch etwas mit Respekt dem Regenten gegenüber zu tun, wenn man dieses Wort einfach mal akzeptiert. Und ich empfinde es genauso als nicht respektabel, wenn mir die Zeit des Aussitzens einer Aufwertung von vorhergehenden Regenten auch noch angelastet wird. Ich bin erst seit 3 Monaten zuständig, das Thema hätte lange vorher erledigt sein können. Meine Linie ist hier genauso stringent wie in anderen Dingen und das macht in meinen Augen auch verlässliche Politik aus. Ich adele keine Familienangehörigen mehr, egal wie sehr sie es verdient haben, daran würde auch keine Abstimmung im Rat etwas ändern. Und sollte mir diese eindeutige Entscheidung von den Bürgern Württembergs zum Nachteil gereichen, dann sehe ich einer herben Wahlklatsche gelassen entgegen. Es gibt wohl keinen besseren Grund abgewählt zu werden, als dass jemand anderes damit die Anerkennung findet, die er verdient hat. Sollte es als meine Entscheidung im Sinne meiner sich treu blebenden Linie aber tatsächlich verstanden werden, so kann ich versichern, dass meine Amtszeit auch wieder freiwillig enden wird. Denn auch das man ein Amt nicht auf ewig ausführt, ist eines meiner lang praktizierten Grundsätze, an denen ich gern festhalte. Auch wenn es dann wieder von einigen heißt, ich würde aus dem Amt wegrennen. Es ist also bei aller Kritik zu meiner Entscheidung hier, ein sich zeitlich selbst erledigendes Problem, bis Mais ihre Aufwertung erhält! Denn ich gehe fest davon aus, dass jene, die sich heute dafür aussprechen, Mais zu adeln, das noch genauso sehen werden, sollten sie in Regentenverantwortung entscheiden müssen. Dieser Tag wird kommen und er ist nicht mehr all zu weit!
_________________ Imperialer Graf von Hohenlohe ~ Pfalzgraf von Nellenburg ~ Graf von Löwenstein
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