Schloss zu Württemberg

Absender : Selden
Gesendet am : 08/10/1462 - 17:04:57
Titre : AW: Einschätzung zu Franzel, Ehrungsvorschlag

Werter Graf,

ich könnte einem Rottweiler kaum seine Ehrung verwehren, schon aus Prinzip. Daher ignoriere ich die Frage nach dem 'Ob'. Anzumerken wäre vielleicht, dass sich andere Rottweiler für Franzel's Ehrung ausgesprochen haben, wobei es auch hier schwer war, die Gründe festzulegen.
In der Tat ist es nicht ganz leicht, Franzel's Arbeit einzuschätzen ((RL bedingt)). Ich muss auch gestehen, während seiner Amtszeit häufig auf Reisen gewesen zu sein, wegen der allumfassenden Ruhe in der Stadt.
Soweit ich es beurteilen kann, kümmert er sich gut um seine Ämter. Er antwortet schnell auf Briefe, ist freundlich und hilfsbereit. Er hat keine Berge versetzt - da gibt/gab es andere, wie Del beispielsweise -, aber es geht ja auch 'nur' um einen Orden. Und derzeit ist kein Amt bei uns so leidenschaftlich begehrt, dass wir nicht glücklich über jeden wären, der sich einem solchen annimmt und es dann auch noch gut ausführt. Rottweil geht es trotz der extremen Ruhe gut und daran trägt auch Franzel einen Anteil, daher nehme ich stark an, dass die meisten - wenn nicht sogar alle - Rottweiler hinter der Ehrung stehen würden.

Ich habe die Diskussionen verfolgt und kenne daher die Auffassung, dass man Leute nicht dafür ehren will, dass sie die Arbeit machen, die von ihnen erwartet wird. Vielleicht habe ich dieses seltsame Argument auch nur nicht richtig verstanden, aber in meinen Augen sind dafür die Abstufungen da. Für Leute, die Berge versetzen, Gold (und/oder Titel). Für Leute, die sich auffällig stark engagieren, Silber. Für diejenigen, die einfach ihre Arbeit machen, das aber gut, Bronze. Vergangene Entscheidungen beeinflussen aktuelle Einschätzungen. Ich bin mir fast sicher, dass Franzel's Arbeit, so unzureichend, wie wir sie einschätzen können, für den Rat nicht ausreichend sein wird, eine Ehrung zu befürworten. Dennoch will der eine oder andere seine Werte vielleicht neu sortieren.

Ergebenst,
Selden de Chevalliere

Jussi erwiederte freundlich die Verneigung, seines Standes entsprechend nur angedeutet und damit nicht ganz so tief, wie Franzel dies tat. Dennoch war dies ein Zeichen von Achtung und Respekt, das er gern bereit war auszudrücken. Dann wandte er sich wieder an die Anwesenden.
"Werte Württemberger, werte Gäste. Hier wor Euch steht Franzel Hofer, den die Grafschaft Württemberg heute für seine Verdienste mit dem Bronzenen Verdienstorden Württembergs ehren möchte. Vorgeschlagen würde er für seine Leistungen als Bürgermeister von Rottweil, ein Amt was er insgesamt 5 Amtszeiten begleitete. Sein Ehrungsvorschlag errreichete den Rat Württembergs schon im Sommer diesen Jahres, allerdings konnte sich der Rat erst kürzlich zu einer Entscheidung durchringen, die mehrheitlich für eine Ehrung getroffen wurde. Dazu ist zu sagen, dass Gut Ding manchmal Weile haben will, denn durch diese lange Entscheidungsfindung wurde dem Rat Württembergs auch das inzwischen weitergehende Engagement von Franzel Hofer gewahr. Denn er war nicht nur Bürgermeister Rottweils, sondern ist seit längerem auch dort Hafenmeister. Zudem hat ihn die Mutter Kirche erst kürzlich zum Diakon berufen, was für seinen Einsatz für das Seelenwohl der Rottweiler spricht. Sicher sind all diese Punkte in die Entscheidung des Rates eingeflossen, Franzel Hofer für seine bisherigen Leistungen für unsere Provinz mit dem Bronzenen Verdienstorden der Grafschaft zu ehren."

Der Regent Württembergs nahm von dem von Gertrud bereitgelegten Samtkissen den Orden und heftete diesen Franzel an die Brust. Dann wandte er sich erneut an die Anwesenden.



"Das Ehrungengebaren unserer Provinz steht derzeit auf dem Prüfstand und ist innerhalb des Rates in Diskussion. Dies soll jedoch nicht die anerkennungswürdigen Leistungen der Geehrten schmälern und keinesfalls von Nachahmung abhalten. Und so hoffe ich, dass dieser Orden für Franzel Hofer weiter Ansporn sein wird und er für viele Württemberger ein Vorbild."